Situation: Bei der Warmverarbeitung von Stahl kommt es durch Reaktionen der Metalloberfläche mit der Umgebungsluft zum Aufbau komplexer Zunder- und […]
iSLAG – Optimiertes Schlackenrecycling durch on-line Charakterisierung und intelligente Entscheidungsunterstützung
Dieses Projekt zielt darauf ab, die Schlackenverwertung aus dem Elektrostahlherstellungsprozess durch eine verbesserte Schlackenaufbereitung und die Erforschung neuer Recyclingwege zu verbessern, um die Umsetzung einer echten “industriellen Symbiose” zu erleichtern. Diese Ziele werden durch ein neuartiges intelligentes System erreicht, das innovative Messgeräte zur Charakterisierung von flüssiger und fester Schlacke mit Modellierungs- und Simulationswerkzeugen zur Bewertung der Zusammensetzung und Menge der EAF- und LF-Schlacken integriert. Verschiedene Systeme werden an Industriestandorten eingesetzt, um die am besten geeigneten Verwertungspfade zu ermitteln: Auf physikalischer Basis vor Ort (LIBS und deterministisches Modell), online auf der Grundlage eines elektrischen Impedanzsensors und analytisch/datengesteuerte Ansätze (heuristisch, KI-basiert und hybrid). All diese Systeme werden Informationen über die Schlackeneigenschaften liefern, die von Entscheidungsunterstützungssystemen genutzt werden, die die Betreiber und Anlagenmanager bei der optimalen Verwertung der Schlacke innerhalb und außerhalb des Stahlerzeugungszyklus unterstützen.
Schwerpunkt des BFI im Projekt ist die Entwicklung:
- eines neuartigen Impedanz-Messystems zur Bestimmung der Schlackenzusammensetzung im EAF und LF,
- eines kamerabasierten Systems zur Bestimmung der Schlackenviskosität beim Spülvorgang im LF, und
- eines online Schlackenbilanzmodells zur Abschätzung der Viskosität der Schlacke basierend auf deren Zusammensetzung und Temperatur.
Für den LF entwickelt das BFI ein System zur Entscheidungsunterstützung, welches die Informationen der beiden Messsysteme sowie der Modellrechnungen verarbeitet und geeignete Maßnahmen zur Optimierung der Schlackeneigenschaften vorschlägt.