TransZeroWaste - Veredelung von minderwertigen Eisenerzen und Walzzunder mit kohlenstoffarmen Technologien

Ausgangssituation:
Umstellung der Stahlindustrie von Kohle auf H2 als Reduktionsmittel bis 2030 macht den Wechsel der Produktionseinheiten notwendig:
- Derzeit: Sinteranlage -> Hochofen -> Sauerstoffblasofen
- Nach der Transformation: Pelletieren -> Direktreduktion mit Wasserstoff (DR) -> Elektrolichtbogenofen (EAF)
Bestehende Verwertungswege über Sinteranlage werden abgeschnitten, wie z.B. für groben Walz- und Gießereizunder oder feine Eisenerzfraktion aus der Pellet-Absiebung. Weiterhin bestehen keine Recyclingmöglichkeiten für öligen feinen Walzzunder.
Projektziele:
- Veredelung von minderwertigem Eisenerz durch Kombination mit eisenhaltigen Nebenerzeugnissen,
- Entwicklung innovativer Techniken zur Herstellung von hochwertigem Vormaterial für künftige dekarbonisierte Produktionswege,
- Abtrennung störender Komponenten aus Nebenprodukten als Ersatz für Schrott,
- Entwicklung der technologischen Basis und digitaler Werkzeuge zur Unterstützung des Übergangs zur Abfallfreiheit in der europäischen Stahlindustrie.
Innovative Ansätze:
- Einsatz von Mikrowellen zur Heißagglomeration von veredeltem Eisenerz sowie zur Abtrennung von störenden Bestandteilen wie Öl oder Zink,
- Verfahrensentwicklung für kalte Agglomeration,
- Innovative Entölung von aktuell entsorgtem oder thermisch behandeltem Material,
- Aufwertung von minderwertigem Eisenerz mit Eisengehalten unter 60 % mit eisenhaltigen Materialien wie Zunder für den Einsatz in zukünftigen DR-EAF-Prozessrouten,
- Entscheidungs-Support-Tool zur Ermittlung der nachhaltigsten Verarbeitungswege für minderwertiges Eisenerz und Nebenprodukte mit hohem Eisengehalt,
- Digitale Abbildung der Materialströme vor, während und nach der Umstellung der Stahlindustrie.
- Demonstration der entwickelten Verfahren in Betriebsversuchen auf der TRL8.
Nutzen für die Industrie:
- Die Ergebnisse aus dem TransZeroWaste-Projekt könnten zur Aufwertung von 27 Mio. t/a Material und zur Vermeidung von Treibhausgasemissionen von Sinteranlagen beitragen, was 4,3 bis 9,9 Mt CO2/a entspricht,
- Erprobte technische Lösungen für die Transformation,
- Entscheidungs-Support-Tool zur Ermittlung der nachhaltigsten Verarbeitungswege für minderwertiges Eisenerz und Nebenprodukte mit hohem Eisengehalt.
Das BFI entwickelt Verfahren zur Entölung mit Hilfe von Magnetabscheidern sowie zur kalten Agglomeration wie Pelletieren und Brikettierung.
Das Projekt TransZeroWaste:
Das Projekt wird von der Europäischen Union gefördert. Die geäußerten Ansichten und Meinungen sind jedoch ausschließlich die des Autors/der Autoren und spiegeln nicht unbedingt die der Europäischen Union oder von HaDEA wider. Weder die Europäische Union noch die Bewilligungsbehörde können für sie verantwortlich gemacht werden.
Projektlaufzeit: 12/2022 – 11/2026
Weitere Informationen zum Projekt: TransZeroWaste
Publikationen:
- Pioneering Microwave Pelletising for Sustainable Iron Ore Upgrading at AMPERE 2023
- TransZeroWaste Project at ESTEP Annual Event: Advancing Green Steel & Circular Economy Solutions, 28.-30.10.2024, Linz, Austria
Partner
Förderungsnummer
Ihre Kontaktperson

12 Dipl.-Ing. Martin Hubrich
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martin.hubrich_at_bfi.de