ZinkAtline - Entwicklung eines Atline-Messverfahrens zur schnellen Analyse des Gesamtzinkgehaltes in Prozesswässern

Ausgangssituation:
Die in der Stahlproduktion und Oberflächenbehandlung (Verzinkung) auftretenden Prozesswässer können mit erhöhten Zinkgehalten belastet sein. Es wird zudem diskutiert, die für die Oberflächenbehandlung derzeit gültigen Einleit-Grenzwerte von 2 mg/L auf 1 mg/L bis 0,1 mg/L deutlich abzusenken, was einen unmittelbaren Handlungsbedarf in der Prozessführung und Abwasserbehandlung erfordert. Als Herausforderung sind bei den Batch-Prozessen der Stahlproduktion die sich innerhalb weniger Minuten schnell ändernden Zn-Gehalte und die großen zu behandelnden Wasservolumen mit hohen Feststoffgehalten zu nennen. Die kommerziellen Atline-Analysatoren für Zink entsprechen nicht den Anforderungen der Stahlindustrie.
Projektziele:
- Entwicklung einer repräsentativen Probenahme aus feststoffbelasteten Prozesswässern
- Entwicklung einer schnellen und robusten Atline-Messung des Gesamt-Zinkgehaltes in partikelbelasteten Prozesswässern und Dünnschlämmen,
- Vorhersage des Zinkgehaltes von Prozesswässern,
- Entwicklung von Integrationskonzepten für die Atline-Messung und Teilstrom-Prozesswasserbehandlung zur Einhaltung der Zink-Einleitgrenzwerte und Wiederverwendung von eisenhaltigen Schlämmen.
Innovative Ansätze:
- Ultraschalleinsatz zur Entwicklung einer repräsentativen Probenahme aus feststoffbelasteten Prozesswässern,
- Anpassung der Reagenzien zur fotometrischen Zink-Messung, um die störenden Einflüsse von Eisen zu vermeiden,
- Einsatz von Ultraschall und Induktion zur Beschleunigung der Auflösung von zinkhaltigen Feststoffen mit Säure,
- Vorhersage des Zinkgehaltes in Prozesswässern und Schlämmen mit Hilfe der Simulation der Produktion und der Prozesswasserbehandlung,
- Gezielte Teilstrombehandlung oder zeitlich begrenzte Vollstrombehandlung auf Basis der Vorhersage und der Zink-Atline-Messung
Nutzen für die Industrie:
- Schnelle Analytik des Gesamt-Zinkgehaltes
- Die Kombination aus Prozessdaten und Atline-Analytikdaten ermöglicht die bedarfsgerechte und damit wirtschaftliche Zink-Entfernung im Rahmen der Prozesswasserbehandlung sowie Verwertung von zinkarmen eisenhaltigen Schlämmen.
- Möglichkeit zur Optimierung der Schrottqualität/ Einkaufspreise und einer Prozesswasser-Teilstrombehandlung sowie Schlamm-Verwertung mit Hilfe der entwickelten Simulation.
Die BFI-Arbeiten umfassen die Entwicklung der repräsentativen Probenahme sowie die Simulation des Zink-Gehaltes und der Teilstrombehandlung mit Fällung und Mikrofiltration. Das TZW beschäftigt sich mit der Entwicklung der schnellen Säureauflösung und Fe-unempfindliche photometrische Messung des Gesamtzink-Gehaltes.
Über das Projekt:
Projektlaufzeit: 07/2022 – 12/2024
Fördermittelgeber: Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz
- Posterbeitrag bei „Industrietage Wassertechnik 2023“, DECHEMA, Frankfurt am Main
- Projektseite
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11 Dr.-Ing. Pavel Ivashechkin
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